Wo die Leute aufeinanderhocken wie bei uns im Lister Blick, da gibt es Geräusche, die gehören nach einer Weile einfach dazu: Das Geschrei von Püppi und Schatz gegenüber, der einzige Motorrasenmäher im Viertel von Herrn Wut aus dem Eckhaus. Das Windspiel von irgendwo, das immer so esoterisch vor sich hinklimpert. Seit einigen Morgenden gibt es jetzt etwas Neues: Gegen 6:30 höre ich immer stackatoartige Frauenschritte, sie trägt hochhackige Schuhe, sie tänzelt eine Weile unter unserem Fenster vor sich hin. Warum geht sie nicht einfach, warum läuft sie unter unserem Fenster hin- und her? Im Halbdämmer stelle ich mir vor, dass dort ein Film gedreht wird, spannende Leute bestrahlen tagelang unsere Fassade mit Lichtwannen, legen armdicke Kabel über die Straße und blockieren unsern Carport mit ihren Wohn- und Lastwagen, nur um dann eine in Sekunden davonlaufende Frau abzufilmen. – Morgen muss ich dringend mal aufstehen und nachschauen.
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