Ich bin schon fasziniert, dass sich junge Leute heute noch für „Woodstock“ interessieren. Ich meine das Festival, nicht den kleinen Vogel von Charlie Brown. Da hat doch jetzt tatsächlich einer noch einen Dokumentarfilm gedreht über den schwulen Sohn des Bauern, der 1969 der "Woodstock Nation" seine Wiese zur Verfügung stellte, ohne zu wissen, dass er damit dem Kern einer Generationenerfahrung einen inzwischen mythisch umwobenen Ort gab. Oder so.
Ich war damals zehn. Was ich mitbekam war, dass meine Eltern plötzlich panische Angst vor Hippies und Haschisch hatten, die von der Bildzeitung geschürt wurde. Drei Jahre (etwa siehe Foto oben) später hatte ich meinen ersten Schallplattenspieler, eigentlich eher ein Schallplattennachschneidegerät, der Lautsprecher war im Deckel. Eine meiner ersten Platte war die Dreier-LP „Woodstock“, die ich auf dem damals ganz jungen hannoverschen Flohmarkt erstand. Kurz darauf sah ich den legendären Dokumentarfilm. Richtig nachvollziehen konnte ich den Hype um Woodstock nie, denn bei den vielen Konzerten und Festivals die mich später noch etliche Frequenzen kosten sollten, ging es immer hauptsächlich um Musik. Bei Woodstock spielte Musik eine eher beiläufige Rolle. Die meisten Stücke hat man vorher oder hinterher besser (oder auch gar nicht mehr) gehört. Ausnahme: Joe Cockers Schrei in „With a little help from my friends“. Jimi Hendrix Kreissägenversion des “Star Spangled Banners” und „Going Home” von Ten Years After.
Wobei ich zugeben muss, dass ich nicht weiß wie sie es auf dem letzten Fährmannsfest hier in Hannover gespielt haben…
Kann aber auch sein, dass ich als Post-68er etwas geschädigt bin. Von diesen Alternativen und Ökos und Hippies, die einem in ihrer selbstbetrunkenen Beseeltheit bessere Menschen zu sein auf die Nerven gingen. Von ihren Joints bekam ich immer Kopfschmerzen, Hermann Hesse ödete mich an und Batiksachen fand ich schon immer schrecklich.
Tja, und die jetzige junge Generation hört Wilco. Und die klingen streckenweise verdammt gut nach Grateful Dead, wie sie vielleicht heute spielen würden.
Weitere Infos zu dem Foto:
http://nordlichtblog.blogs.com/hirnstromblog/2008/03/scheisse-ausges.html
Wie meinen?
Kommentiert von: wth40plus | Mittwoch, 19. August 2009 um 13:31 Uhr
bloody hell
Kommentiert von: Anja | Dienstag, 18. August 2009 um 17:38 Uhr
Ist das wahr? Das bist du??
Kommentiert von: kieke | Donnerstag, 13. August 2009 um 16:13 Uhr