Auch Namen bleiben nicht was sie sind. Als ich in einem fernen Jahrzehnt des letzten Jahrhunderts die Grundschule besuchte, gab es keinen Zweiten mit dem Vornamen Thorsten. Ich beneidete die Stefanies, Michaels und Christinas kaum, waren doch Nachname oder Zusätze erforderlich, wenn man Berichten über diese folgen wollte: "Meinst du jetzt die Pferde-Jutta (weil sie so ein Pferdegesicht hatte) oder Krücken-Gerda (sie hatte Kinderlähmung).
Mein Name ist von markiger Bedeutung (Hammer des Gottes Thor) und schwierig zu verunglimpfen. Bis meine Frau kam: Wie peinlich immer noch, wenn sie mich durchs ganze Kaufhaus „Thorte“ ruft. Meine Mutter schätze den Namen, weil sie ihn aus einem Roman hatte und der letzte Vokal so schön mit tadelndem Nachdruck zu versehen war (Thorstäään). Dass ich keinerlei berühmte Namensvetter habe wie mein Kumpel Boris, damit konnte ich immer gut leben.
In der vorletzten Dekade des vergangenen Jahrhunderts fiel mir zunächst nicht auf, dass sich im Schatten Kevins mein Name zu einem der beliebtesten für Neugeborene aufschwang. Heute begegne ich überall Torstens (selbst unser Bürovermieter ist einer) und die einzige Möglichkeit sich zu einigermaßen Exklusivität hochzuschwingen ist der Hinweis auf das Binnen-H. Wie lange noch?
Doppelnamen sollen auch schwer angesagt sein. *duck und wech*
Kommentiert von: Internatsbengel | Freitag, 29. Mai 2009 um 09:51 Uhr
Wegen der Individualität, was hältst du denn von einem Binnen-E, also beispielsweise "Ralf E. Kieke".
Kommentiert von: kieke | Mittwoch, 27. Mai 2009 um 12:06 Uhr