Es gibt Dinge, die liegen in der Luft, sie fliegen einem einfach zu oder diktieren sich in die Tastatur. Ich sage nur: „Office Manager“.
Von einem Kollegen hörte ich neulich, dass seine Firma ein Seminar für Office Manager anbiete. Ich ahnte es ja schon, aber dort ist es so, dass die Sekretärinnen, die ja seit Mitte der Neunziger „Assistentin“ heißen, jetzt „Office Manager“ genannt werden sollen. Heute nun lese ich es in unserer altväterlichen Hannoverschen Allgmeinen oben links in der Ecke, wo immer Alltäglichkeiten aufs Korn genommen werden. Der Autor mokiert sich unter anderem über den Begriff „Office Manager“.
Als ich Mitte der Neunziger in einen deutschen Konzern eincheckte, wurden dort gerade die Sekretärinnen in „Teamassistentinnen“ umbenannt. Das sollte ihre Bedeutung aufwerten. Wozu das gut sein sollte hat sich mir nie erschlossen. Ich allerdings wußte die Arbeit einer Sekretärin auch schon immer zu schätzen. Problematisch war, dass gleichzeitig die Globalisierung und Internationalisierung der Unternehmen begann. Und im Englischen hat „assistent“ eine vom Deutschen abweichende Bedeutung, ähnlich wie „senior“. Ein Assistent kann dort eine der wichtigsten Personen im Unternehmen sein, je nachdem welchen Zusatz man ihm gibt. Wir kennen das auch vom „Vorstandsassi“, der zwar die Tasche vom Chef trägt, aber dennoch sehr wichtige Arbeiten erledigt.
Die richtigen Chefsekretärinnen, diese Bulldoggen im Vorzimmer, haben übrigens nie den Begriff „Teamassistent“ angenommen. Es wäre auch unter ihrer Würde, sich für das Team zuständig zu fühlen, sie managen „ihren“ Chef. (Nur mal so zum Nachdenken: Die Chefsekretärin in jenem Konzern hat mehr verdient als ein Abteilungsleiter…)
Nun ist der Assistent also verschlissen und der Office Manager muss her. Schaun mer mal wie es ihm ergeht.
Mein Lieblingsjob ist übrigens der „Payroll-Manager“, der von einem deutschen mittelständischen Unternehmen der Unterhaltungsbranche gesucht wird.
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