Den 50. Geburtstag von Barbie am 9. März haben wir ja bereits gebührend erwähnt. Der 30. Geburtstag der Grünen am letzten Dienstag ist relativ ruhig vor sich gegangen. Bevor wir nun in der nächsten Woche am Dienstag den 20. Jahrestag des Exxon Valdez-Unglücks begehen, feiern wir noch schnell den 40. Geburtstag des Spoilers. Und leider muss ich zugeben, dass ich dazu auch etwas beizutragen habe.
1969 montierte Colin Chapman, Chef von Lotus und Vordenker der Formel 1, erstmals Spoiler an einem Rennwagen. Von da an gab es eine Spoileritis in Deutschland, harmlose Personenwagen trugen plötzlich so eine Schürze, rechts und links neben dem Nummernschild prominent darauf platziert auf dem Frontspoiler der Schriftzug „Turbo“- in Spiegelschrift. Damit langsam dahinzuckelnde Verkehrsteilnehmer gleich wussten, wer sich da drohend im Rückspiegel breit macht.
Ich hatte einen weißen Golf 1 LS mit 75 PS, in weiß, mit Spoiler und Radkappen in Wagenfarbe. Mit dem Ding fegte ich die ganzen Familienkutschen von der Landstrasse. Drei Monate prozessierte ich gegen die Polizei, die mir unterstellen wollten, den Spoiler nicht in den Wagenpapiere eingetragen zu haben, dabei hatte ich eine allgemeine ABE, eine vom TÜV abgenommene Allgemeine Betriebserlaubnis, die mir der Hersteller zuschickte. Ich gewann.
Und ich weiß nicht wie oft ich mit Glasfasermatte und Kunstharz am Spachteln war, weil meine Freundin mal wieder den Bordstein geküßt hatte. Vernünftig fahren konnte man mit so einem Spoiler nicht, jede Bodenerhebung führte zu Problemen. Aber: Mit so einem Spoiler hatte man Girls, war der Star.
Drei Jahre fuhr ich den weißen Golf, dann kam meine Freundin mit unserer kleinen Tochter in einen Auffahrunfall, der Golf war vorne und hinten eingeknautscht, der Spoiler hing in Fetzen von der Front. Die Versicherung zahlte gut und den Haufen Schrott verkaufte ich noch gewinnbringend an Bastler. Das trocknete dann auch meine Tränen, die ich hinter dem Auto herweinte. Achja, den beiden Mädels war nichts passiert.
So bekam ich aber dann auch den Niedergang des Spoilers nicht mehr mit, denn Ende der Achtziger hängte man ihm das Prolo-Etikett um und man fand ihn nur noch am Opel Manta, der ja von einer ganz speziellen Klientel gefahren wurde…
Mehr zu meinen Autos: http://nordlichtblog.blogs.com/hirnstromblog/2008/08/meine-autos-5.html
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