Ein sprachsensibler Journalist (ja so etwas gibt es) schrieb uns eine Mail, ob es denn wirklich nötig gewesen sei den Jahresrückblick unseres touristischen Newsletters early bird „Ein Quantum Touristik“ zu nennen, das sei doch nun wirklich „ausgelutscht“.
Zunächst mal: Wir schwören diese Redewendung nie wieder in einer Headline zu verwenden. Der Titel des letzten James-Bond-Filmes ist noch häufiger verballhornt worden als weiland „Der mit dem Wolf tanzt“. Wir meinten es eigentlich ironisch, tja.
Es ist aber nicht nur die unerträgliche Kannibalisierung eines Kinotitels, die ganze Sache ist noch viel schlimmer, denn der Gebrauch des Wortes Quantum ist meist falsch, weil es im Sinne von etwas Großem gebraucht wird. Der Film basiert auf einer Kurzgeschichte Ian Flemings, die auf Deutsch „Ein Minimum an Trost“ hieß. Was ist da passiert? Das Wort Quantum bedeutet einfach nur „Menge“, „Summe“ oder „Maß“. Es sagt nichts über Größe aus. Es wird im Deutschen aber so verwendet und vom Duden sogar geduldet. Große Füße etwa „Quanten“ zu nennen ist als Metapher ebenso misslungen wie der „Quantensprung“, der gerne genommen wird um einen großen Entwicklungsschritt zu kennzeichnen. Um Heisenbergs Quantentheorie kurz zu bemühen: Die Energie, die ein Körper abstrahlt ist portioniert in „Quanten“, diese sind aber so klein, dass man einem Lichtstrahl nicht ansieht, dass er eigentlich aus unzähligen Lichtquanten besteht. Die Quantentheorie ist zwar eine große Entdeckung dessen Auswirkungen weit über die Physik bis in die Philosophie reichte, aber Quanten bleiben trotzdem eher klein! – Das passiert also wenn Touristiker und andere die Physik bemühen.
Letzte Kommentare