Der Daimler für 2000 Mark mit seinen 54 PS und 14 Lebensjahren auf dem Buckel war das schönste und bequemste Auto, das ich bisher hatte, innen wie ein Wohnzimmer, mit Armlehne für den Fahrer, zuckelte er gemächlich durch die Straßen, von null auf hundert in einer Viertelstunde. Außerdem war es für mich der erste Diesel. Meine größte Panik war es anfangs, dass ich an der Tankstelle mal Diesel mit Benzin verwechseln würde. Bis ich erfuhr, dass es im Winter sogar sinnvoll wäre, etwas Super hinzuzutanken. Es war schon ein völlig anderes Fahrgefühl. Und es gab erhebliche Diskussionen in Familie und Umgebung, ob es denn okay sei, wenn ein Student mit so einem Auto fahre…
Der Wagen begleitete mich drei Jahre. Viermal wurde mir der Stern vorne auf der Kühlerhaube geklaut, kostete jedes Mal 17 Mark auf dem Schrottplatz. Eines der Autos, an die ich mich – im Gegensatz zu den Käfern – immer wieder gerne erinnere. Leider mußte ich mich auch von dem Auto nach drei Jahren trennen Die Motoraufhängung vorne rechts war durchgerostet. Die Reparatur hätte wiederum 2000 Märker gekostet, die ich nicht hatte. Also musste ich das gute Stück an einen Polen verkaufen, der ihn zerlegt auf seinem Binnenschiff in die Heimat schmuggelte.
Ja, das beschreibt den Wagen recht genau.
Kommentiert von: wth40plus | Freitag, 22. August 2008 um 16:45 Uhr
Sehr geehrter Verfasser, handelt es sich hierbei nicht um das Auto, das gemeiniglich als Wanderdüne bekannt ist und dessen Beschleunigung man mit einem Kalender messen konnte? Jedes Neufahrzeug erhielt zur Ausstattung einen Fliegenschwamm....für die Heckscheibe ;-)
Kommentiert von: Internatsbengel | Freitag, 22. August 2008 um 16:22 Uhr