Wochenends quellen jede Menge Ausgeher und Rumsteher aus der Innenstadt zu uns raus. Die Tagestouristen tragen krasse Hütchen und tellergroße Sonnenbrillen auf den Köpfen, um die Hüften haben sie sich verrückte bunte Tücher geschlungen. Den Hund lassen sie endlich mal frei laufen und ihr Kind fahren sie im Kinderwagen vor sich her. Unterwegs schauen sie uns Vorortlern über die Spießerzäune, um mal zu sehen, wie grün und öd wir hier leben müssen, was eigentlich ein Dreikammerkomposter ist und wie man eine Regentonne aufstellt. Sie scheuen sich auch nicht einfach stehenzubleiben und diskutierend unsere klägliche Wohnsituation zu sezieren. Dann schreien sie ihren Hunden hinterher, die anfangen am Kanal Jogger zu verfolgen.
Derweil setzen wir uns wieder hinter unseren Spießerzäunen in die Liegestühle, klappern mit dem Kaffeegeschirr und tun, als würden wir die coolen Typen, ihre Hunde, Kinder und mitleidigen Blicke nicht bemerken. Es ist halt ein furchtbar banales Leben hier draußen.
Naja, es ist noch nicht lange her, da warst du auch auf der anderen Seite. Wußtest du, dass man mittlerweile auch schon "holländisches Viertel" zu eurem Lister Blick sagt?
Kommentiert von: kieke | Montag, 21. Juli 2008 um 11:50 Uhr