Heute Morgen mußte ich in der HAZ lesen, dass Mehmet, Mitarbeiter der Stadtwerke, Süleyman erschossen hat. Die beiden hätten schon seit Wochen schrecklich gestritten, behaupteten die Nachbarn. Ich will mich jetzt hier nicht fragen, inwiefern es der Wahrheitsfindung dient, dass der Arbeitgeber in der Zeitung genannt wird. Ich will auch das Wort Migrationshintergrund nicht benutzen. Vielmehr: Ich mache mir Sorgen. Gegenüber unserer Hauszeile streitet seit mehreren Wochen ein Paar. Seit es so warm ist, tun sie es netterweise bei offenem Fenster, so dass man wenigstens mitbekommt, worum es geht: „Was habe ich denn getan, Schatz. Das ist doch nicht so schlimm, Schatz. Schrei mich nicht so an, Schatz.“
Vorgestern offenbarte sich dann die Wahrheit, wie sie es oft ganz nebenbei tut.
„Aber was habe ich denn gemacht, Schatz“
„Du bist ja wie ein eifersüchtiger Ehemann, genau das was ich nie wollte.“
„Sag das bitte nicht Schatz, tu mir das nicht an Schatz, lass uns wieder gut sein, Schatz.“
So geht das immer eine ganze Weile und die beiden werden immer lauter. Irgendwann schließen sie die Fenster, weil sie merken, dass die Nachbarschaft ihr Drama gierig aufsaugt. Schlagen sie sich dann? Oder haben sie Sex??
Egal, jetzt mache ich mir Sorgen, dass sie sich irgendwann erschießen.
„Das machen Frauen nicht, das machen nur Männer“, beruhigte mich Bettina.
„Frauen vergiften sich“, entsetzte mich Jens.
To be continued
Hattest du nicht schon immer so ein Glück mit kämpfenden Nachbarn?
Kommentiert von: kieke | Montag, 09. Juni 2008 um 10:06 Uhr