Aber kaum verlässt man den warmen Uterus des ICE, pfeift einem der feuchte Wind der Servicewildnis um die Ohren. Ich glaube es war Köln Hbf: inmitten eines Gebirges aus kaltem Beton forderte die Natur nach all den Kaffees und Eis ihr Recht, und ich erinnerte mich des entlegenen Winkels, in dem seit der Abschaffung der klassischen Bahnhofstoilette ein kommerzieller Pissbudenkettenbetreiber sein Etablissement führt. Ich schleppte mich nebst Gepäck dorthin - und stand fassungslos vor dem Schild: "Pissoir 80 Cent".
Neben mir sprangen zwei Punks über die Drehkreuze, die den Zutritt zur Nasszelle voll miefender Plastikurinale versperrten und ein älterer Herr zog sich mit den Worten zurück: "1 Mark 60 fürs Seichen! Ihr spinnt doch!"
Ich bin 49 und springe nicht mehr so gut, und ich musste dermaßen pissen, dass mir bald die Rübe platzte, und dann zahlte ich die 80 Cent und gut war..
Meine seitdem dezidierte Meinung dazu, was mit Leuten gemacht werden sollte, die 1 Mark 60 fürs Pinkelnlassen verlangen, kann ich hier leider nicht hinschreiben.
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