Der nächste katholische Kirchentag soll in Osnabrück stattfinden. Als ob das nicht schon schlimm genug ist spricht das dortige Veranstaltungsbüro davon, dass der Katholikentag "klimaneutral" werden soll. Insgesamt sei mit rund "4.000 Tonnen CO2" zu rechnen, die anfallen würden. Wie produzieren diese Christen bloß 4.000 Tonnen Kohlendioxid in fünf Tagen? Laufen die beim Dauerbeten heiß? Nein, es liegt auch nicht am ewigen Chili con Carne im CVJM-Heim. 700 Kilo CO2 produziert ein Mensch pro Jahr alleine durch seine Existenz. Da ich nicht davon ausgehe, dass Katholiken mehr furzen als Andersgläubige, kann man das als Maßstab nehmen. Nehmen wir weiter an, dass wie zum letzten Kirchentag in Hannover 400.000 Leute kommen (wie Osnabrück das machen soll, sei jetzt mal dahingestellt)
Ein Mensch emittiert dann zwei Kilo pro Tag
400.000 Menschen emittieren 800.000 pro Tag
Macht an fünf Tagen 4000 Tonnen.
Für eine Tonne muss man etwa 18 Euro Ablasszahlung leisten, es entspricht ungefähr der Emission eines Fluges nach Gran Canaria für eine Person. Ergo: Der Papst überweist 72.000 Euro an Atmosfair, dafür bauen de Solarküchen in Eritrea und fertig ist der Lack. Ich würde das allerdings nicht klimaneutral nennen, eher klimanett.
Also Her Windus-Dörr,
ich bin ja froh, dass Sie auch mal wieder etwas anderes machen als Straßenbahnfahren und extremen Typen begegnen. Aber davon scheinen Sie mehr zu verstehen, als vom Klimawandel.
1. Ihr Vergleich hinkt, denn die 400.000 Menschen leben und emittieren ja , ob sie auf dem Kirchentag sind oder nicht. Also werden die 4000 Tonnen durch Energieverbrauch oder wie auch immer produziert.
2. 4000 Tonnen bedeuten 4000 Flüge nach Gran Canaria, also kein Pappenstiel.
3. Die Emissionsrechner im Internet kommen zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen, da muss man vorsichtig sein.
Ich bin der Meinung, dass Emissions-Ablasshandel keine Problemlösung sondern höchstens Schadenersatz ist.
efd
Kommentiert von: E.F. Dräcker | Freitag, 27. Juli 2007 um 15:24 Uhr