Das hirnstromblog repräsentiert die gesammelten Aufzeichnungen meiner Hirnstromprotokolle, in schnellem Flusse, feucht, sowie alle nicht weggeschmissenen Texte, gesammelten Hass, sowie andere Ausfälle.
Man hört den Herbst heutzutage viel besser als dass man ihn sieht. Vor einigen Jahren noch dachte ich „welcher Idiot“ mäht denn morgens um sechs den Rasen und habe mich bei der Stadt beschwert. Bis mir dann mal morgens ein oranger Hausmeister mit umgehängtem Staubsauger entgegenkam und alle Blätter vor sich hertrieb wie ein Schäfer seine Herde. Mit infernalischem Lärm und unter einer aufgewirbelten Wolke von Dreck bog er wieder um die Ecke.
Klar, es war natürlich kein Staubsauger, sondern eher das Gegenteil. Aber wie heißen die Dinger? Blätterbläser?
Mein Lieblingsfrisör meinte,. Dass das Ding wahrscheinlich „Kärcher Herbststurm XX3500“ heißen würde. Eine schwäbische Erfindung wie der Dampfstrahler, die sogar in die französische Sprache einging („je vais te kärcher“).
Inzwischen gehören die Laubbläser zu unseren typischen Herbstgeräuschen: Irgendwann wenn die ersten Blätter von den Bäumen purzeln, dann kommen die orangen Männchen mit ihren Ohrenschützern und pusten alles weg, was sich nicht genug festhalten kann.
Mein Lieblingsfrisör erzählte mir, dass ihm bei seinem letzten Schweizurlaub im Wald ein Laubbläser entgegengekommen sei. Man bedenke: Im Wald Laub fegen?äh: blasen.
Auf seine Nachfrage erzählte man ihm ,dass man Asylbewerber mit dieser Aufgabe betraue, damit sie sinnvoll beschäftigt sind.
Seitdem träume ich von einem afrikanischen Dorf, wo vor der Rundhütte der Mann nach seiner Rückkehr aus Europa erzählt.- Seine Stammesbrüder biegen sich vor Lachen und einer sagt: „Makumba, erzähle doch noch mal die Geschichte vom Laubblasen im Wald in der Schweiz.“ Makumba erzählt seine Geschichte und ein kleiner Junge fragt ihn anschließend: „Makumba, musstest du in Europa auch das Meer ausschöpfen?“
Makumba wird dann wahrscheinlich verneinen, aber erzählen, dass man in Europa nichts mehr mit den eigenen Händen machen kann, sondern immer nur auf irgendwelche Schalter und Knöpfe drückt. Selbst fürs Brot braucht man eine Schneidemaschine…
Irgendwie hat Macumba ja Recht. Für unser Haus im Lister Blick kaufe ich mir einen Reisigbesen. Das „scht scht scht“ des Besens ist so ein beruhigendes Geräusch.
lol. Wohne auch im Lister Blick. Schade, mit der Harke biste nix besonderes, aber mit dem Laubgebläse hättste echt Spass haben können.
Kommentiert von: kieke | Dienstag, 12. Dezember 2006 um 14:38 Uhr