Eigentlich bin ich immer einer von denen, die an allem Schuld sind, besonders daheim. Nur wenn es um das Aussterben unseres Landes geht, dann bin ich unschuldig. Die Kindernot entstammt nicht meinen Lenden, immerhin habe ich drei Töchter gezeugt. Es ist ein ungewohntes Gefühl, auf der Seite der Guten, ein Held, zu sein. In der Stadtbahn bekommt man mit der Kleinen schon mal einen Platz angeboten, im Supermarkt darf man in der Schlange mal vor. Ich bin ja der mit dem Baby, der Renten-Retter. Ich kann mich auch ruhig über Frau von der Leyen beklagen., alle nicken mit dem Kopf; wenn ich über die Schwierigkeit lamentiere, einen Krippenplatz zu bekommen, umspült michVerständnis. Es ist auch wirklich nicht immer leicht, Eltern zu sein, man bekommt wenig Schlaf und wird immer angeschrien. Das Kind bringt von der Spielgruppe immer neue Varianten von Gastroenteridis mit, die ich sofort ausprobiere. Wenn ich dann darniederliege, denke ich, dass doch wenigstens der Bundespräsident mal anrufen könne, um sich nach meinem Wohlbefinden zu erkundigen. Aber ich wollte ja unbedingt Held sein.
ich kenne einige Frauen in meinem Umfeld, die haben richtig Hass auf die von der Leyen. Ich habe das Gefühl, dass diese Frauen sich durch die von der Leyen ungeheuer unter Druck gesetzt fühlen, und deshalb so negativ gestimmt sind...
Kommentiert von: webb traverse | Donnerstag, 28. Dezember 2006 um 21:45 Uhr