Aber auch gar nichts ist mehr so, wie es einmal war!
Zum Beispiel der Weg bis an die Ecke – der ist jetzt doppelt so weit.
Außerdem habe ich beobachtet, dass er jetzt bergauf geht.
Ich hab´s aufgegeben, dem Bus nachzulaufen – der fährt einem sowieso viel schneller vor der Nase weg als früher.
Und die Stufen – die sind jetzt viel steiler, viel höher, als sie einmal waren.
Haben Sie mitbekommen, wie die Schrift in den Zeitungen immer kleiner wird?
Es hat auch keinen Sinn, jemanden zu bitten laut zu reden. Alle sprechen so leise, dass man sowieso nichts verstehen kann.
Und wie sie an den Stoffen knausern! So eng in der Taille und über den Hüften sind die Kleider noch nie gewesen!
Merkwürdig, warum ich meine Schuhe nicht mehr richtig zumachen kann.
Und die Menschen selbst! Ganz verändert! Viel jünger sind sie als damals, als ich noch ebenso jung war.
Andererseits die Leute in meinem Alter – die sind alle viel älter als ich!
Traf ich doch neulich eine alte Schulfreundin. Die Arme ist so alt geworden, dass sie mich nicht erkennen konnte.
Ich dachte noch darüber nach, als ich mich am nächsten Morgen vor dem Spiegel kämmte. Da sah mir mein eigenes Spiegelbild entgegen.
Also ehrlich! Heute können die ja nicht einmal mehr gute Spiegel machen!
Tja, nicht ist mehr so wie es einmal war.
Neulich im Zug stand ich plötzlich neben einer Anzeige, bei der es um Harndrang ging. Ich weiß nicht mehr ob es ein Medikament oder Inkontinenz-Windeln waren. Aber das hätte es vor drei jahren noch nicht gegeben, so mitten im Zug...
Kommentiert von: Schwester AS | Montag, 18. Dezember 2006 um 17:50 Uhr