Ich befinde mich wieder in den Fängen eines Zahnarztes. Die Frau meines Herzens hat mich einfach angemeldet, von der Arbeit abgeholt und ist gemeinsam mit mir hingefahren, hat gewartet, bis ich auch wirklich dran war.
„Na, wo tuts denn weh?“
„Eigentlich tut es nirgends weh.“
„Na das wollen wir doch mal sehen.“
Ich bin in einer Praxis, in der nur Frauen arbeiten. Mein Zahnarzt ist eine Zahnärztin. Die sind alle so verständnisvoll.
"Ach sie wissen nicht, was eine Bonuskarte ist."
"Ach Sie waren vier Jahre nicht beim Zahnarzt."
"Ach Sie haben keine Probleme mit ihren alten Amalgamfüllungen. Und ihre zwanzig Jahre alten Kronen sind noch völlig in Ordnung?"
"– Hmmm."
Ergebnis: oben links brauche ich eine Teilkrone. Eventuell muss der Weisheitszahn gezogen werden, weil er die anderen in der Reihe zusammendrückt. Außerdem: Paradontosebehandlung. Und: ein ganzer Arm voll neuer Termine.
Gestern war ich zur Paradontosebehandlung erster Akt: Eine Stunde hat Frau Mosch mir mit jede Menge Folterhaken, Schwingschleifern und Polierern im Mund rumgepolkt. Die elektrische Zahnbürste, die mir mein letzter Zahnarzt empfohlen hat, kann ich in die Ecke schmeißen. Ich muss rot-weiß Putzen. Und zwar von Hand. „Sie können ja ihre elektrische Zahnbürste abends noch gebrauchen.“ Ich habe es unterlassen, ihr zu erzählen, dass ich mir abends eigentlich nicht die Zähne putze, weil ich doch manchmal im Bett noch die Hel Nöt- Schokolade ...
Als nächstes steht dann die eigentliche Paradontose-Behandlung an.
„Wir betäuben erst die obere Mundhälfte, beim nächsten Termin dann die untere. Sie können auch Laserbehandlung bekommen. Zahlt aber nicht die Kasse. Bei ihren Zähnen, warten Sie mal, schlappe 300 Euro.“
Da meine Hände an den Behandlungsstuhl gefesselt waren, konnte ich ihr keinen Stinkefinger zeigen, aber die Gedanken sind ja noch frei:
„Den Laser kannst du dir sonst wohin stecken. Laser. Laser habe ich im DVD-Player. Weißt du wieviel Schokolade ich mir für 300 Euro kaufen werde???“
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