Am Mittwochmorgen vor der Cebit saßen mein Lieblingsfrisör und ich zusammen in der Stadtbahn und diskutierten über die „Monk“-Folge vom Vorabend. Mittwochs fahren wir jetzt immer zusammen, da mein Lieblingsfrisör unter einer seltenen Hautkrankheit leidet (wir lernten uns auf einem Exzemkongress kennen) und dann immer zum Abschuppen in die MHH fährt. Die Stadtbahn ist voll mit Nadelgestreiften und jungen Studentinnen, die sich in ungewohnte Kostüme zwängen mussten, neben mir hört ein Kid Eminems „I’m a criminal“, Schüsse dringen aus den Ohrhörern.
Mein Freund war für die Szene, in der Leland Stottlemeyer in der Verhörzelle versucht, den Affen Darwin dazu zu bringen, auf ihn zu schießen. Stottlemeyer glaubte tatsächlich, dass Darwin der Mörder des Musikproduzenten im Panic Room (Motiv des geschlossenen Raumes) war. Was Stottlemeyer nicht wusste war allerdings, dass sein Assistent Disher Darwin aus Versehen einen geladenen Revolver gegeben hatte.
Da ich ja für noch subtileren Humor zu haben bin, bevorzugte ich die Szene, in der Monk Darwin in seiner Wohnung versteckt. Sherona hatte den Affen aus dem Tierheim entführt, um ihn vor der standrechtlichen Erschießung zu bewahren. Natürlich verwüstet Darwin die Wohnung, hängt alle Bilder schief (eine Katastrophe für Monk): Die Szene ist genial, Monk schaut entsetzt-abwesend in die Kamera, während im Hintergrund Darwin an der Lampe schaukelt, links langsam ein Bild von der Wand rutscht und Monks Hand in verschütteten Orangensaft taucht.
Während wir noch diskutieren klingelt bei einer Nadelstreifenkostümträgerin das Handy mit Carmen, erster Akt, dritte Szene. „Neulich-Zu-Spät“ meldet sie sich.
Wir schauen uns an. Nomen est omen.
"Südfrankreich liegt an der Elbe. Fische, die Fass heißen, haben samstags die längsten Bärte. Jeden Dienstag ist Jeanstag." Für einen Moment hält sie inne. Mein Lieblingsfrisör und ich sitzen angelehnt und lächeln freundlich. "Besser zugehört!", ruft sie streng und fährt eifrig fort: "Immer daran denken: Katzenfutter im Stadtturm vergraben! Schottische Weinproben nur im Schatten machen! Keine Tweedjacken auf protestantischen Taufzeremonien! - Noch jemand ohne Suppe?"
Mein Lieblingsfrisör hatte heute morgen mehrere Baldrianpillen genommen. Am Nachmittag hatte sich nämlich Ministerpräsident Wulff bei ihm zum Schnitt angemeldet und immer wenn Wulff kommt versetzt er sich in Baldrianrausch. Immer wenn er Baldrian nimmt, dann wird mein Lieblingsfrisör nach einer Weile sehr philosophisch: "Jedes strukturierte Leben verlangt eine Ordnung." kommentiert er das soeben Gehörte.
"Püriertes Kamel in Sahnesoße mache ich mir selbst und nicht aus der Dose!", schallt die Stimme von Neulich-Zu-Spät durch die Bahn. "Zwergwiesel sind aus! Sauerkraut nur mit Haut! Immer im Leisen speisen." Augenscheinlich bespricht sie gerade das Menü für eine Veranstaltung. "Keinen Pudding in den Jackentaschen. Bananen nur zur Belohnung."
Mein Frisör fasst unter den Sitz und holt ein durchgekautes Kaugummi hervor. Angewidert meint er „Stadtbahnschleim“. Wir lachen schallend und sind uns nun einig.
"Steigen Sie in eine Kiste und machen Sie einen Selbstfindungskurs. Werden Sie melancholisch und schwermütig! Gründen Sie einen Rommé-Club. Keine Pupswettbewerbe im sowieso schon eher klein gehaltenen Nichtraucherzimmer !"
"Ich war auch mal jung und verloren", meint mein Frisör "Der Mensch ist mit sich selbst überfordert. Das größte Pfand der Freundschaft ist die Nachsicht."
"Schlendrian!", tönt Neulich-Zu-Spät "Verbrennen Sie sofort sämtliches Strandgut !" Heute hau'n wir auf die Pauke. Ein Festival der Liebe. Es fährt ein Zug nach Nirgendwo!", ruft sie. Dann herrscht endlich Ruhe.
"Nur wer sich Zeit lässt, kann sich Zeit nehmen", sagt mein Frisör. "Wer alles ganz schnell macht, der hat keine Zeit. Der hat ja viel zu viel zu tun." Wir fahren schweigend weiter. Neben mir läuft „Kill you“.
Hi
Menschen seit jeher durch die vielfältigen Variationsmöglichkeiten. Karneval Kostüme und deren Kauf war noch nie so interessant und einfach wie heute, und Leute beginnen, immer neue unkonventionelle Kostüme auszuprobieren. Ein Karneval Kostüm verwandelt normale Menschen in lustige und außergewöhnliche Persönlichkeiten, die den Karneval genießen wollen. http://www.karneval-karnevalkostuem-karnevalskostueme.de/tierdarstellungen/karneval-kostuem-karnevalkostuem-kostueme-hase-hasenkostuem-j2l.html
Kommentiert von: Account Deleted | Samstag, 10. Dezember 2011 um 15:50 Uhr